
Katrina!Vergessen! Zumindest die Medien scheinen Katrina aus dem Gedächtnis gestrichen zu haben! Mal ehrlich, seid ihr nicht häufiger mit Spendenaufrufen für die Tsunami-Hilfsopfer konfrontiert worden? Als ich gestern so das vergangene Jahr Revue passieren ließ, kam mir die Erinnerung an die Katastrophen gar nicht mehr in den Sinn!
Ich erinnere mich nur allzugut an die unzähligen Berichte in Zeitung und Fernsehen!Plötzlich ereignen sich Aufstände in Pariser Vororten und eine deutsche Archäologin wir entführt - die Medien springen an und schon ist die Südküste der USA vergessen! Ich habe mich ebenfalls von anderen Themen in den Bann reißen gelassen und die monatelangen, omnipräsenten Katastrophen einfach ins Abseits geschoben! Was ist mir dir!?? New Orleans hat Weihnachten gefeiert, sogar
Silvester!! Das wundert dich nicht? Mich jetzt schon! Bedenkt man das verheerende Ausmaß der Katastrophe: Selbst vier Monate nach dem Hurrikan sind große Teile der Stadt unbewohnbar, -weil verseucht! Viele der ursprünglich in New Orleans situierten mächtigen Firmen wie beispielsweise
BellSouth, eine der ursprünglich in New Orleans operierenden Telefongesellschaften (
BabyBells), haben sich aus der Metropole zurückgezogen. Viele Haushalte verfügen immer noch nicht über Strom oder die notwendige Grundversorgung!
Doch die Stadt scheint trotz Allem vor Optimismus zu sprühen! Die Stadt, die sich ("pre-catrina")mit dem Synonym "
The Big Easy" schmückte, versucht in aller Ehre und Frohnatur vom Grauenjahr 2005 Abschied zu nehmen! Jazz-Musiker füllen verschiedene Kneipen mit Musik und bekämpfen die derzeitige Dunkelheit und Totenstille der menschenleeren Straßen. Von Tag zu Tag nimmt die Betriebsamkeit der Stadt ein Stück zu: Neue Restaurants und Läden eröffnen.
Jim Amoss der Chefredakteur der dortigen Tageszeitung "The Times Picayne" prognostiziert, dass sich New Orleans in naher Zukunft wieder zu einer reizvollen Stadt entwickeln wird, auch wenn sie sich maßgeblich verändert. Wir sollten unsere Augen auch für Themen öffnen, die außerhalb des suggerrierten "globalen Blickes" der Medien liegen. Wir sollten den Menschen in New Orleans Mut machen, indem wir ihre Anstrengungen für einen Neuanfang mit Interesse honorieren.
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Yours - 1. Jan, 20:15