13
Nov
2005

Die Zukunft des Internet/ Teil2

anni4Ich habe gerade eine Studie gelesen in der Lehrer, Experten und Computerfachleute gebeten wurden Vorhersagen über die Zukunft des Internet zu leisten. Wer sich meinen Blog nicht nur angeschaut sondern auch den ein oder anderen Artikel gelesen hat, der wird auch zu diesem Thema fündig geworden sein. Tja, ich bin nun wirklich keine Expertin aber trotzdem decken sich erstaunlich viele Vorhersagen mit den Meinen. Zwangsläufig kommt es durch die zunehmende Integration des Computers in unseren Lebensalltag zu Veränderungen sozialer Strukturen. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verwischen zunehmend. Die traditionelle Familienstruktur wird ebenso wie freundschaftliche Beziehungen durch die Allgegenwärtigkeit des Internets verändert. Communitys und Instant-Messaging ersezten das Treffen mit Freunden. Der ursprünglich gemütliche Fernsehabend mit der ganzen Familie wird mehr und mehr ins Abseits gedrängt, da das Internet aus visueller Perspektive einiges mehr als das Fernsehen zu bieten hat und uns als Rezipienten einen gänzlich anderen Blick auf die Welt offeriert. Die zahlreichen Computerspiele, welche frei verfügbar im Internet kursieren, sind derart realistisch aufgrund ihrer aufwändigen Computeranimationen, sodass sich unser Auge beim Blick auf den Fernseher wohl zwangsläufig langweilen muss.
Besonders gefesselt hat mich die Zukunft der Schule. Experten prophezeien die rapide Zunahme von „Home-schooling“. Anstelle des alltäglichen Schulbesuchs soll nun der Computer als Zugang zu einem virtuellen Klassenraum dienen. Schüler suchen sich ihre Mitschüler unabhängig von Alter und Nationalität, sondern vielmehr nach gemeinsamen Interessen und gleichen Wertesystemen aus. Was auf den ersten Blick so atemberaubend aufregend klingt, birgt nicht nur eine grundlegende Reformierung des Bildungssystems sondern auch eine Verstärkung der Kluft zwischen armen und reichen sowie gebildeten und ungebildeten Bevölkerungsschichten. Da die Anschaffungskosten für einen leistungsstarken Computer mit entsprechendem Equipment sehr hoch sind, werden prinzipiell einkommensschwache Familien von der Partizipation am Internet ausgeschlossen. Bildung ist ein zweites Ausschlusskriterium: Kinder brauchen Förderung und Unterstützung. Gerade in bildungsschwachen Familien wird die Motivation der Kinder durch die Schule übernommen und durch das Erfahren einer neuen Art von sozialem Miteinander gestärkt. Wer beschäftigt sich in einer virtuellen Schule mit leistungsschwachen Schülern? Trotz aller Vorhersagen hinsichtlich neuen, internetbasierten sozialen Netzen bin ich pessimistisch, dass auch leistungsschwache Kinder in diesem Netz ausreichend integriert werden. Eine virtuelle Schule ist aufregend, in diesem Punkt stimme ich den Experten zu: Ich hoffe jedoch, dass die Schule als greifbare Institution bestehen bleibt. Vielmehr muss daran gearbeitet werden, dass die vielfältigen Möglichkeiten des Internets von den Schulen erkannt und in den Schulalltag integriert werden, um so den Schülern den richtigen Umgang mit diesem allgegenwärtigen Medium zu vermitteln. Aufklärung ist meines Erachtens das Schlagwort, dass über die Zukunft des Internets entscheidet, um sich gegen die vom Internet ausgehende Macht zu schützen.

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freshjive - 16. Nov, 11:40

In Bezug auf die Schule sehe ich es genauso wie Du. Medienkomptenez muss frühzeitig vermittelt werden, öffentlich zugängliche Internetterminals zur Verfügung gestellt werden, denn sonst wird der Digital Divide auch innerhalb moderner un dhoch entwickelter Gesellschaften nicht KLEINER, sondern Größer werden, nicht zu vergessen der Digital Divide zwischen 1. und 3. Welt. Dass sich soziale Strukturen auch schon ohne das Internet gewandelt haben ist in der einschlägigen spoziologischen Literatur gut dokumentiert. Ob das Internet eine Erleichterung in einer sich fragmentierenden Welt ist und re-Integration in Netzwerken statt in lokal-gebundenen Gemeinschaften leistet oder die Fragmenteirung nur noch bestärkt, wäre mal genauer zu diskutieren. Es ist und bleibt spannend...

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