27
Nov
2005

Ich habe einen Gast: Soziale Beziehungen OUT or ON?

waste.informatik.hu-berlin.deDiese Gruppenarbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Soziale Beziehungen im online- und offline Bereich". Boase und Wellman diskutieren aus zwei sich kontrahierenden Perspektiven. Die Rede ist hier von den "Utopianism" und den "Dystopianism". Beide Parteien sehen das Internet als eine potentielle, das alltägliche Leben gänzlich verändernde Macht an. Während die Internetoptimisten über das Internet als eine, die sozialen Beziehungen revolutionierende Institution sprechen, bezeichnen die Pessimisten die Multioptionalität des Internets als eine, die Notwendigkeit von "Face-to-Face" Kommunikation vernichtende Instanz.
Im nun Folgenden sollen jedoch zunächst grundlegende Möglichkeiten als auch Qualitäten der Internetnutzung besprochen werden:
  1. Überbrückung von Zeit und Raum
  2. Asynchrone Natur: Revolutionierung der menschlichen Alltagskommunikation durch E-Mails. Mittels E-Mail ist der Gedankenaustausch zwischen zweier Personen auch dann gewährleistet, wenn eine Person nicht zu gegen ist.
  3. Schnelligkeit der Internetinteraktion: Die verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten des Internets bieten einen hohen interpersonalen Austausch
  4. Reduzierte soziale Präsenz: Die Abwesenheit emotionaler Kommunikationsaspekte führt zum Einen zu einer Beschleunigung des Informationsaustausch als auch zu einer komplexreduzierten Interaktion, da Informationen auf einer nüchternen Ebene ausgetauscht werden(Abwesenheit von Information)
  5. Textbasierte Internetkommunikation: Kommunikationsaustausch über sozial bzw. formal determinierte Grenzen hinweg (Bildungsstatus, Geschlecht, Kultur, sozialer Satus
  6. Bildung von sozialen Zirkeln: E-Mail Kommunikation beispielsweise ermöglicht eine heterogene Gruppenansprache bei stark reduziertem logistischem Aufwand.
    1. Allen bisher gennanten positven Nutzungsqualitäten zum Trotz, sehen Internetpessimisten das Internet als eine, die menschlichen (natürlichen) Beziehungen auflösende, die "Face-to-face" Kommunikation aufhebende, als eine die Gesellschaft fragmentierende Gefahr an.
      Frappierende Konsequenzen werden für die sozialen Bereiche Familie, Freundschaft und Nachbarschaft angeführt:
    2. Internetnutzung führt zu einem Rückgang freundschaftlicher "Offline-Beziehungen".
    3. Internetnutzung als Freizeitbeschäftigung
    4. Soziales Engagement ausschließlich innerhalb der virtualisierten Welt.
    5. Das Internet beeinflusst die Nutzung tertiärer Medien
    6. Internetnutzung ist unsozial.
    In unseren Augen liegt nach Anführung der vorangegangen Aspekte eine generelle Pauschalisierung der Internetnutzung in negativer Hinsicht vor. Internetnutzung ist jedoch nie ausschließlich positiv oder negativ in seinen Auswirlkungen auf das soziale Leben zu charakterisieren. Internetnutzung für sich gesehen, beeinflusst nicht den Rückgang zwischenmenschlicher Beziehungen im Offline-Bereich. Grundlegende Veränderungen des individuellen Lebensalltags, sogenannte "major events", wie beispielsweise Jobwechsel, beeinflussen sowohl die Internetnutzungsdauer als auch die Zahl der freundschaflichen Treffen. Jedoch kann nicht das Internet per se als Urheber allen Übels bezeichnet werden. Internetnutzung ist in solchen Bereichen erforderlich, in denen ein Informationsaustausch auf interpersonaler Ebene keine oder nur unzureichende Informationen hinsichtlich eines Themas offeriert. Internetnutzung kann hier als Wissenserweiterung und nicht als unsoziales Verhalten verstanden werden. Außerdem ist es notwendig, herauszustellen, dass sich durch die Etablierung des Internets lediglich eine Verschiebung einzelner Freizeitaktivitäten, jedoch nicht eine gänzliche Auflösung von Freizeitgestaltungen im Offline-Bereich vollzieht (Statt dem allabendlichen Einschalten des Fernsehens beschäftigt man sich mit unterhaltenden Internetangeboten).
    Auf den ersten Blick scheint die hochfragmentierte Nutzung von Communities und Foren einen generellen Werteverlust von "in-personal- Kommunikation" anzudeuten. Instant Messaging und E-Mail können jedoch nicht als Ersatz für direkte menschliche Kommunikation verstanden werden. Vielmehr tragen sie in Zeiten von räumlicher Getrenntheit zweier Personen zu einer positiven Auswirkung auf das psyschiche Wohlbefinden bei, da so auf schnellem Wege sichergestellt werden kann, dass der Gesprächspartner noch einen wichtigen Bestandteil im Leben des Anderen einnimmt. Community und Foren ermöglichen eine Vielzahl von neuen, losen, unverbindlichen Kontakten (Themenzentrierte Online-Foren, Gesellige-Online Foren,Mehrpersonen-Online-Spiele). Diese Kontakte sind nicht gleichzusetzen mit Freundschaften, sondern dienen vielmehr der Wissenserweiterung in einem bestimmten Bereich, sowie dem Austausch von gleichen Interessen und Erfahrungen. Freundschaft baut jedoch auf einer gemeinsamen Geschichte und somit auch auf Vertrautheit auf. Tatsächliche Freundschaften, die via Internet geschlossen werden, finden fortan nicht ausschließlich auf virtueller Ebene statt, sondern bedingen vielmehr den Wunsch nach körperlicher Präsenz und somit nach "Face-to-Face" Kommunikation (Aufbau von Freundschaften im Internet: öffentliches Netzforum, privater Netzkontakt, Telefon, Foto, Treffen). Demnach kann also resumierend herausgestellt werden, dass das Internet keineswegs zu einer Aufhebung natürlicher Kontakte führt.


    Maske"People has not radically altered their lives because of the Internet"


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