8
Mai
2006

Flossen sind IN!

brockenchopstickFipp, flapp: Flopp! Sie sind wieder da! Ja, auch sie wollen atmen im Sommer. Aber mehr noch: Sie wollen quellen, schwammige Töne annehmen. Platschfüße sind In! Besonders auffallend an diesem Modestil ist die Konstuktion aus Zehenriemchen und Plastik an Schaumstoff. Aus Ägypten und Japan herübergeschwappt, kämpft dieser Schuhtypus -mit aller Grausamkeit- für mehr Demokratie für die im Normalfall eher sonnenabgewandten Seiten des Körpers. Ich weiß schon warum ich diese Bauklötze so hasse, wenngleich ich selbst welche in meinem Schrank finde: Man fahre in Urlaub. Ans Meer. Sand. Dünen. Watt. Und was macht der deutsche Touri? Plastiksandalen an und ab ins wohlige Nass!Irgendwie komme ich beim Anblick von Flip-Flops nicht umhin, an krätige, bleiche ab Sechziger Beine mit verschrumpelten Zehen zu denken. Schauder. Und dann dieser Klang. Dieses Geplatsche lässt selbst die graziöseste Diva plump und unförmlich erscheinen. Die wenigsten Menschen haben schöne Zehen. Das ein oder andere Mackel kann mit Spritzern von Nagellack behoben werden. Aber Mal ehrlich: Schön ist anders. Ich betitele Flip-Flops als rein funktionell, ohne jeglichen ästhetischen Ansporn. Na ja, retro ist HOT. Was einst die Sechziger in ihrem alternativen Leichtsinn mit mehr Einsatz für Demokratie und weniger Kapitalismus in europäischen Ländern einzuführen versuchten, scheint sich zu bewähren. Denn diese Schuhe kann sich wirklich jeder leisten. Und wenn es keinen Kautschuk mehr gibt, dann leben sie noch ..... morgen.

P.S. Dieses Bild habe ich bei Flickr / creative commons gefunden! Brokenchopsticks Tag verleitet zum Schmunzeln: Toe Lift

Zurück!

oijimmyHuhu!
Ich bin wieder zurück! Werde wieder regelmäßig schreiben! Auch Kurzgeschichten wie diese sollen dabei sein! Aber keine Angst, sie sind nicht immer so ernst! Ich hoffe der ein oder andere schaut Mal vorbei!
YOURS sincerely!

Die dunkle Seite der Stadt

derrikjpgEs regnet und ich bin glücklich. Mein Regenschrim bleibt in der Tasche. Tropfen bahnen sich den Weg über mein Gesicht. Nein, geweint habe ich nicht! Die Tropfen schmecken bitter. Nicht nach Salz. Vielleicht wird der saure Regen mich auflösen. Ich glaube meine Zunge schmeckt schon nicht mehr. Ich gehe durch die Seitengassen der Stadt. Jeden Schritt höre ich auf dem Kopfsteinpflaster. Meine Schritte. Komisch. Ich mache einen unrhythmischen Hüpfer. Höre diesen auf den blanken Steinen und von den leeren, finsteren Häuserfassaden wiederhallen. Leere. Alle Fenster sind dicht verriegelt. Gibt es etwas zu verriegeln? In einem Fenster. Licht. Ich komme nicht umher näher zu treten. So klar, so reizvoll ist der helle Schein. Die tropfengetrübte Sicht macht es mir zunächst schwer zu sehen. Ich trete näher. Ein Bettgestell. Ein Fernseher laut aufgedreht. Ein alter Mann. Ich versuche in seinem Gesicht zu lesen. Schmerzen. Verkrampft richtet er sich auf. Nein! Er schaut kein Fernsehen. Schaut nicht nach draußen. Schaut gar nicht mehr. Nur Dunkel. Aus der Ferne schwappen der Einkaufslärm und verlockende, fröhliche Stadtmusik über die dunklen Dächer zu mir in diese dunkle Straße. Der alte Mann kann sie nicht hören. Ich will sie nicht mehr hören. Ich kann nicht zu ihm. Er nicht zu mir. Aber ich denke gerade an ihn. Werde ihn nie vergessen. Auch wenn er glaubt alleine zu sein.

Clubbing

CherieEs regnet. Die Stadt ist still vom Großstadtlärm. Gleich werden die Clubs ihre Tore öffnen. Gleich werden Hunderte von partyfreudigen sich der Anonymität der Nacht hingeben und sich zu groovigen Beats gnadenlos zutrönen. Man geht zusammen weg und ist irgendwie doch alleine. Zusammen im Bad des Alkohols. Die Kleidung klebt auf der Haut. Die bEATS werden eindringlicher. Der Körper hat Mühe dem unermüdlichen, sich langsam steigernden Musiksound standzuhalten. Aber es muss weiter gehen. Getrieben von der Musik. Getrieben vom Alltag. Vergessen. Spass und Vergessen geben sich in den Clubs die Hand. Schattige Orte voll wohliger, bekannter Anonymität. Jeder nippt an einem Glas. Verschlingt die Bierflasche. Proleten neben Schicksen, Diven neben Muskelklötzen. All das erträgt man im stroboskobischen Lichteffekt. Erhascht nur Blicke des Anderen, - aber nicht die Augen. Man spricht im Small-Talk, spricht von wahrer Liebe und der Schönheit des anderen. Erotik regiert die Tanzfläsche. Im Nebel. Der Körper des einen saugt den anderen aus ohne sich wahrhaft zu berühren. Ein bloßes See U im Nebel und ein gehauchter, abgestandener Zigarettenrauchkuss und schon steht man wieder in der abgestandenen Luft des Alltags. Die Stelle an der man einst noch wie im Tigerkäfig bestaunt wurde, wird nun von einer anderen Löwin besetzt, die auf ihren Begatter wartet. Vielleicht auf den Gleichen. Was bleibt:Der neutrale Nachgeschmack des Einen oder Anderen. Weniger Geld im Geldbeutel. Die Gewissheit, dass man dort war. Die Fassade fällt. Der Clubmief holt uns ein. Am Tag auf der Suche nach etwas, - gestresst. Am Abend wieder in den Club um den eigenen kaschierten, üblen Geruch mit dem Geruch der Anderen zu übertünschen. Im Club regiert der Nebel, da regiert der Schein - der Geruch des Einen ist der Geruch des Anderen. Anonym. Draußen bei Tageslicht ist alles ganz anders. Einsam.
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ich liebe mode auch. ich habe auch eine idee ds http://www.hip-hop-klamott en.de
jansen (Gast) - 14. Nov, 11:52

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