Ich habe einen Gast: Soziale Beziehungen OUT or ON?

Im nun Folgenden sollen jedoch zunächst grundlegende Möglichkeiten als auch Qualitäten der Internetnutzung besprochen werden:
- Überbrückung von Zeit und Raum
- Asynchrone Natur: Revolutionierung der menschlichen Alltagskommunikation durch E-Mails. Mittels E-Mail ist der Gedankenaustausch zwischen zweier Personen auch dann gewährleistet, wenn eine Person nicht zu gegen ist.
- Schnelligkeit der Internetinteraktion: Die verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten des Internets bieten einen hohen interpersonalen Austausch
- Reduzierte soziale Präsenz: Die Abwesenheit emotionaler Kommunikationsaspekte führt zum Einen zu einer Beschleunigung des Informationsaustausch als auch zu einer komplexreduzierten Interaktion, da Informationen auf einer nüchternen Ebene ausgetauscht werden(Abwesenheit von Information)
- Textbasierte Internetkommunikation: Kommunikationsaustausch über sozial bzw. formal determinierte Grenzen hinweg (Bildungsstatus, Geschlecht, Kultur, sozialer Satus
- Bildung von sozialen Zirkeln: E-Mail Kommunikation beispielsweise ermöglicht eine heterogene Gruppenansprache bei stark reduziertem logistischem Aufwand.
- Internetnutzung führt zu einem Rückgang freundschaftlicher "Offline-Beziehungen".
- Internetnutzung als Freizeitbeschäftigung Soziales Engagement ausschließlich innerhalb der virtualisierten Welt.
- Das Internet beeinflusst die Nutzung tertiärer Medien
- Internetnutzung ist unsozial.
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Allen bisher gennanten positven Nutzungsqualitäten zum Trotz, sehen Internetpessimisten das Internet als eine, die menschlichen (natürlichen) Beziehungen auflösende, die "Face-to-face" Kommunikation aufhebende, als eine die Gesellschaft fragmentierende Gefahr an.
Frappierende Konsequenzen werden für die sozialen Bereiche Familie, Freundschaft und Nachbarschaft angeführt:
Auf den ersten Blick scheint die hochfragmentierte Nutzung von Communities und Foren einen generellen Werteverlust von "in-personal- Kommunikation" anzudeuten. Instant Messaging und E-Mail können jedoch nicht als Ersatz für direkte menschliche Kommunikation verstanden werden. Vielmehr tragen sie in Zeiten von räumlicher Getrenntheit zweier Personen zu einer positiven Auswirkung auf das psyschiche Wohlbefinden bei, da so auf schnellem Wege sichergestellt werden kann, dass der Gesprächspartner noch einen wichtigen Bestandteil im Leben des Anderen einnimmt. Community und Foren ermöglichen eine Vielzahl von neuen, losen, unverbindlichen Kontakten (Themenzentrierte Online-Foren, Gesellige-Online Foren,Mehrpersonen-Online-Spiele). Diese Kontakte sind nicht gleichzusetzen mit Freundschaften, sondern dienen vielmehr der Wissenserweiterung in einem bestimmten Bereich, sowie dem Austausch von gleichen Interessen und Erfahrungen. Freundschaft baut jedoch auf einer gemeinsamen Geschichte und somit auch auf Vertrautheit auf. Tatsächliche Freundschaften, die via Internet geschlossen werden, finden fortan nicht ausschließlich auf virtueller Ebene statt, sondern bedingen vielmehr den Wunsch nach körperlicher Präsenz und somit nach "Face-to-Face" Kommunikation (Aufbau von Freundschaften im Internet: öffentliches Netzforum, privater Netzkontakt, Telefon, Foto, Treffen). Demnach kann also resumierend herausgestellt werden, dass das Internet keineswegs zu einer Aufhebung natürlicher Kontakte führt.

by "Yours" und "Studentin"
Yours - 27. Nov, 23:42
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freshjive - 1. Dez, 17:54
BIsschen lang geworden aber dennoch hochinteressant. Auch die hier und da eingefügten Links zu anderen Seiten gefallen mir. Ich denke es ist deutlich geworden, dass zwar einerseits eine fragmentierung stattfindet, aufgrund der tatsache dass man in modernen gesellschaften in hohem masse mobil sein muss und ganz vielen unterschiedlichen interessen nachgehen kann und muss. andererseits ist man durch die fragmnetierung auch in ganz vielen unterschiedlichen sozialern zirkeln eingebunden. Nachteil ist sicherlich, dass die bindungen dort wesentlich loser sind als beispielsweise im familären und freundschaftlichen Bereich. Wobei, eigentlich ist es ja kein Nachteil sondern eine ganz natürlich sache, denn ich kann nicht mit hunderten menschen so eng verbunden sein, wie ich das mit der eigenen familie bin.
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